Würfelhäuser — wie Immobilien mobil werden

US-Amerikaner pflegen die Kunst des Umzugs mit Haus ja schon etwas länger, weshalb dort die so genannten Mobile Homes zumindest bei einem Teil der Bevölkerung beliebte Unterkünfte sind. Sie ziehen um, die Immobilie wird zur Mobilie und zieht einfach mit! Nun, deutsche und US-amerikanische Kultur mögen sich in manchen Dingen gleichen, die mobile Immobilie war hierzulande bisher allerdings kuriose Ausnahme. Das könnte sich in Zukunft ändern: Transportierbare Würfelhäuser werden auch in Deutschland beliebter.

Man stelle sich vor, man sei Single, habe ein kleines Häuschen, das so ähnlich wie ein Würfel konzipiert wurde. Nun lernt man die Frau oder den Mann seines Lebens kennen und baut aus — indem man einen weiteren Würfel an den vorhandenen anbaut. Dann kommen Kinder auf die Welt und die mobile Immobilie wird um einen weiteren Würfel aufgestockt. Klingt das etwas verrückt? Wohl zumindest für deutsche Verhältnisse ungewohnt. Smarthouse, Loftcube oder Option sind Bezeichnungen, die solchen mobilen Immobilien verliehen werden. Jedes Würfelmodul ist zwischen 24 und 38 Quadratmeter groß und kann seine Eigentümer mithilfe geeigneter Transportmittel auch bei einem Umzug begleiten: vielleicht von Hamburg nach München nach Berlin und zurück nach Hamburg.

Umzug Transport

Ein Designer, der Loftcubes in Deutschland herstellt, ist der Berliner Werner Aisslinger. Seine Loftcubes sind speziell als Penthouse – Variante gedacht, die sich bequem auf die Flachdächer anderer Immobilien setzen lässt. Viele Fensterfronten bieten Aussicht auf die Umgebung, der Innenraum ist komfortabel gestaltet. Allzu viel Platzbedarf darf der Besitzer hier jedoch erst einmal nicht haben: Ein Modul hat eine Größe von 39 Quadratmetern; für Singles durchaus ausreichend, für die Familie mit Kind sicherlich zu knapp. Aisslinger schweben aber bereits Dachkolonien vor mit einer ganzen Reihe von Cubes auf einem Dach vor — so wird das Hausdach einer Immobilie zum eigenen kleinen Dorf in großer Stadt. Noch bleiben Würfelhäuser Raritäten in Deutschland. Aber wer weiß: Sie wären nicht das Erste, was aus den USA nach Deutschland kommt und sich hier erfolgreich etabliert.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Holger

    Hallo,

    hab ich vor kurzem noch im TV gesehen, gerade wo Bauland/Grundstücke sehr selten sind, eine feine Sache 🙂 Natürlich nicht für Großfamilien gedacht, aber für ein Single- bzw. Zweipersonenhaushalt doch ein echte Alternative… Und dann sehen die meistens auch noch gut aus 🙂 wenn ich in der Stadt wohnen würde – wäre das auf jedenfall was mir mich 🙂

    Gruß

  2. stefan fischer

    hallo
    es ist doch immer das gleiche (zumindest für einen bestimmten teil der menschheit die üblicherweise als bildungsbürgermittelschicht zusammengefasst werden können): wir klammern uns an dinge. Zuhause muss mir gehören – auch wenn ich umziehe, mein auto vor der tür ist alt aber bezahlt – sharing ist was für notfälle oder drittwagen, für meine erinnerungen brauche ich fotos (früher in schuhschachteln, heute in festspeicher), für meine filme und musik brauche ich hüllen und regale, heute auch in festspeicher möglich, aber dafür brauche ich itunes, damit ich sie angucken kann, etc.
    reise mit wenig gepäck (wer hat das überhaupt gesagt und wozu eigentlich?)
    gruß

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