Düsseldorf und Berlin streiten um die Rolle ihrer Flughäfen; Kommunen subventionieren Kleinflughäfen: Notwendigkeiten oder teure Albernheiten?
Düsseldorf vs. Berlin
Düsseldorfs Flughafen ist groß, hatte 18 Millionen Fluggäste im letzten Jahr und möchte ein international bedeutendes Luftdrehkreuz werden. Die Berliner Flughäfen Tegel und Schönfeld werden zugunsten des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) sterben, hatten 2008 insgesamt 21 Millionen Fluggäste und möchten als BBI ebenfalls ein Internationales Flugdrehkreuz werden. „Daraus wird wohl nichts“, hieß es zuletzt aus Düsseldorf, man sehe BBI mehr als Flughafen für Touristen und Billigflieger. Hier könnte sich ein Wettkampf entwickeln, der spannend werden dürfte: Vielleicht aber auch teuer? Flughäfen werden von Bundesländern unterstützt, die etwa Infrastruktur aufbauen, weil Flughäfen Standortfaktoren sind. Wettkämpfe zwischen Flughäfen sind also keine Privatsache und Flughäfen kosten Milliarden: Für den Bau von BBI rechnet man mit etwa 2,4 Milliarden Euro. Wäre es bei solchen Beträgen nicht vielleicht doch sinnvoller, vorab eine mögliche Aufgabenteilung anzustreben, statt sich in einen eventuell mörderischen Wettkampf zu begeben?
Tiefensee begrenzt Subventionen bei Kleinflughäfen
Neben den großen Playern der deutschen Flughäfen existieren inzwischen auch viele kleinere; auch sie sollen einerseits als Standortfaktoren dienen, sind andererseits aber auch Objekte, die staatliche Zuschüsse verschlingen. Einem zu exzessiven Ausbau kleinerer Flughäfen möchte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee nun einen Riegel vorschieben. Sein Flughafenkonzept sieht vor, dass kommunale Beihilfen für solch einen Ausbau nur noch dann gewährt werden, wenn sich die Anzahl der Fluggäste dadurch erhöht und kein Verdrängungswettbewerb mit anderen Flughäfen entsteht. Drei Jahre lang soll die Kommune sich finanziell an den Kosten beteiligen können und das Jahr für Jahr mit einem sinkenden Betrag: Maximal 30% der Kosten dürfen bei solch einer finanziellen Beteiligung übernommen werden. Die Strategie scheint dazu zu dienen, mörderische Wettbewerbe bei den kleinen Flughäfen zu verhindern, die jene Flughäfen zu Objekten mit Dauersubventionen von staatlicher Seite machen würden. Bei den Großflughäfen einen zu starken Wettbewerb zu verhindern, wäre aber vielleicht auch nicht die schlechteste Lösung. Es bleibt die Frage, wie viel Flughafen ein Land wie Deutschland benötigt und wie viel Wettbewerb Flughäfen angesichts der eingesetzten Milliardenbeträge vertragen? Der Markt wird’s schon richten? Das ist bei Flughäfen dann vielleicht doch nicht die richtige Strategie.