Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) hat 1.600 seiner Mitgliedsfirmen hinsichtlich ihrer Prognose für den Immobilienmarkt 2009 interviewt. Die Einschätzungen fallen erwartungsgemäß zurückhaltend aus, lediglich 3 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Marktsituation.
Als besonders brisant angesehen wird das Kreditgeschäft mit seinen verschlechterten Kreditbedingungen, die Bauträgern und Projektentwicklern das Leben schwer machen. Als Konsequenz daraus wird in der Branche mit zahlreichen Entlassungen gerechnet. Auch die kleineren Maklerunternehmen haben es nach Einschätzung des Immobilienunternehmens Jones Lang LaSalle in Zukunft schwer. Konnten sie in den Konjunktur- und Immobilien starken Jahren 2006 und 2007 zahlreiche Bewertungsaufträge abgreifen, die die größeren Maklerunternehmen aus Kapazitätsengpässen nicht selber bearbeiten konnten, kämpfen in den heutigen Finanzkrisen geschüttelten Zeiten auch die Großen der Branche um jeden Bewertungsauftrag.
Ähnlich kritisch äußern sich die Chefresearcher von JLL in Bezug auf die Entwicklung des deutschen Immobilienmarktes. Das Immobilienunternehmen, das seit der Fusion mit Kemper’s Mitte des vergangenen Jahres selbst bereits 120 Arbeitsplätze eingespart hat, prognostiziert für den deutschen Immobilienmarkt in 2009 erhebliche Einbrüche. Besonders der Bürovermietungsmarkt hat demnach in starkem Maße an der Konjunkturkrise zu knabbern.
Für 2009 rechnet JLL an den deutschen 1A Standorten München, Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg mit starken Rückgängen der Bürovermietungen. Bereits in 2008 sank der Vermietungsumsatz im Vergleich zu 2007 um 10 Prozent, Tendenz steigend, immer in Abhängigkeit zum erreichten Bruttoinlandsprodukt zu sehen. So würden bei einem BIP-Rückgang um 0,6 Prozent die Vermietungen an den sechs deutschen Standorten um 15 Prozent auf 2,4 Millionen Quadratmeter sinken, bei einem Rückgang des BIP um 4 Prozent gar um 50 Prozent auf 1,2 Millionen vermietete Büroquadratmeter.
Europaweit gesehen werden die Bürovermietungen in West- und Osteuropa in 2009 im Vergleich zu 2008 voraussichtlich um 24 Prozent zurück gehen.