Die Preise für Wohnungen und Häuser in Manhattan sind kräftig gesunken. Trotzdem stehen viele Häuser leer, die Makler finden einfach noch keine Käufer.
Wer nach New York kommt und den Stadtteil Manhattan im Herzen des Big Apple nicht besucht hat, kann nicht behaupten, New York gesehen zu haben. Chinatown, SoHo, TriBeCa, der Financial District, Harlem sowie Spanish Harlem – all diese Viertel liegen im Stadtteil Manhattan und ziehen jede Menge Besucher und Touristen an. Dennoch finden vor allem Luxus-Wohnungen in den teureren Gegenden Manhattans keine Käufer mehr. Ende 2007 waren die Preise für Häuser und Wohnungen in den USA aufgrund der Immobilienkrise bereits am Sinken. Jahrelang war es üblich, dass gerade Familien in die Vororte zogen. Als die Wohnungen billiger wurden, blieben die Familien in der Stadt, denn plötzlich waren auch größere Wohnungen durchaus bezahlbar. In Manhattan gingen die Preise für Wohnungen mit mehreren Schlafzimmern dagegen kräftig nach oben. Finanzkräftige Ausländer nutzten damals die Gunst der Stunde bzw. den schwachen Dollarkurs und schlugen auch in Manhattan vielfach zu. Vor allem Luxus-Wohnungen für mehr als zehn Millionen Dollar waren gefragt.
Die Preise stiegen aufgrund der großen Nachfrage weiterhin rapide an. Von bis zu 34 Prozent war die Rede. Dennoch erinnerte die Atmosphäre ein wenig an Schnäppchenjagd im Schlussverkauf. Mittlerweile haben der Ansturm der ausländischen Investoren und auch die Preise stark nachgelassen. Der Immobilienmarkt in Manhattan ist regelrecht eingebrochen. Bis zu 60% weniger Verkäufe als Anfang 2008 wurden in den ersten Monaten des Jahres 2009 getätigt. Vor allem die Luxus-Wohnungen sind nahezu unverkäuflich geworden. Offenbar will sich kaum jemand mehr eine große und teure Wohnung leisten. Klein, aber bezahlbar – das sind dieser Tage die am häufigsten genannten Schlagworte. Mehr ist eben momentan oft nicht drin.
Immer mehr Wohnungen, Luxus-Apartments und Häuser werden zum Verkauf freigegeben, der Markt wird regelrecht überflutet. Die Makler sind nicht gerade optimistisch, was den Verkauf angeht. Es kann sich durchaus hinziehen, bis ein solventer Käufer gefunden ist. Sollte die Lage auf dem Finanz- und Immobilienmarkt sich nicht gravierend bessern, so wird es Jahre dauern, bis all diese Häuser und Wohnungen verkauft sind. Wer genug Geld übrig hat, der kann dieser Tage wohl unter einer Vielzahl von schönen, großen und luxuriösen Unterkünften wählen. Schnäppchenpreise sowie sensationell niedrige Zinsen und noch dazu Steuergeschenke bei einem Immobilienkauf sind durchaus verlockende Argumente. Dennoch zögern viele potenzielle Käufer den Vertragsabschluss weiter hinaus: Die Preise sind immer noch im Fallen begriffen. Die Gelegenheit zum Hauskauf ist bereits so günstig wie kaum jemals zuvor, doch viele Käufer haben einfach Angst, Geld zu verschenken, indem sie zu früh zuschlagen. Es bleibt also spannend.