Immer mehr Promis versuchen dieser Tage, einen Käufer für ihre Villen zu finden. Dass die Verkäufe mit der Finanzkrise zu tun haben, wird aber meist geleugnet.
Die goldenen Zeiten, in denen Champagner und Luxus an der Tagesordnung waren, sind selbst in Hollywood und in den Promikreisen weltweit vorbei. Dieser Blog berichtete vor ein paar Wochen über Nicolas Cage und sein Anwesen in Bayern. Er verkaufte Schloss Neidstein in Bayern an den Anwalt, der ihn beim Kauf zur Seite stand. Nach anfänglichem Leugnen gab Cage dann doch zu, dass ihm die Unterhaltskosten für das Schloss auf die Dauer zu sehr den Geldbeutel belastet hätten. Cage besitzt natürlich noch weitere Häuser und sogar ein Schloss in England. Der Verlust fällt also nicht allzu sehr ins Gewicht, dennoch macht dieser Verkauf und vor allem die Tatsache, dass finanzielle Probleme als Verkaufsargument genannt werden, die Trendwende offensichtlich.
Die Finanzkrise hat also neben dem Durchschnittsbürger, der vielleicht die Miete für seine Wohnung nur noch mit Mühe aufbringen kann oder in eine kleinere und billigere umziehen muss, und dem Häuslebesitzer, der schwer an seinen Hypothekenzahlungen zu knabbern hat, inzwischen auch die besser Verdienenden und die Superstars so richtig erwischt.
Viele der Traum-Villen standen schon mehrere Monate oder sogar länger leer, konnten aber keinen zahlungskräftigen Käufer begeistern. Die Schauspielerin Diane Keaton zum Beispiel versucht dieser Tage, eine Villa im zweistelligen Millionenbereich an einen zahlungswilligen Nachfolger abzutreten. Auch Ashton Kutcher, der bei Twitter beachtliche Erfolge erzielt, möchte verkaufen. Jade Jagger, Tochter von Rolling-Stones-Legende Mick Jagger, hat den Preis für ihre Villa in London kräftig nach unten korrigiert und findet immer noch keinen Interessenten. Mit Verkäufen sieht es dieser Tage also eher schlecht aus, wenn man der Klatschpresse glauben schenken darf. Wer Glück hat, wie etwa Sharon Stone, Leonardo DiCaprio oder Ozzy Osbourne, findet wenigstens einen Mieter für die teuren Immobilien. Regelmäßige Mieteinnahmen sind ja nun auch nicht zu verachten.
Doch die Villen, die nicht verkauft werden können, scheinen nur die Spitze des Eisberges zu sein. Die Pfandleihhäuser in Nobelgegenden füllen sich seit einigen Monaten mit einer erschlagenden Fülle an ausgesuchten Kostbarkeiten: Uhren, Gemälde, Antiquitäten und viele weitere Liebhaberstücke, mit denen man ganze Villen ohne Probleme ausstatten könnte, warten darauf, von ihrem Besitzer wieder ausgelöst zu werden. Natürlich ist Diskretion in diesem Business oberstes Gebot, doch es scheinen zunehmend auch richtig große Namen unter den Kunden der Pfandleihhäuser zu sein. Die Banken vergeben eben heutzutage nur noch selten Kredite und daher ist ein Pfandleihhaus oft die letzte Möglichkeit, doch noch an Geld zu kommen.