Eine aktuelle Studie des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin) untersuchte in vierzehn Industriestaaten die Entwicklungen der Immobilienpreise und die damit verbundenen Einflüsse. Während in vielen Ländern dem Preisboom auf den Immobilienmärkten ein tiefer Fall folgte, konnte in Deutschland ein konstantes Preisniveau gehalten werden, und das schon seit nahezu 30 Jahren.
Das DIW betrachtete in seiner Untersuchung, die vor dem Hintergrund der Immobilienkrise in den USA durchgeführt wurde, den Einfluss des Pro-Kopf-Einkommens, des Bevölkerungswachstums, des Urbanisierungsgrades sowie des realen langfristigen Zinssatzes auf die Immobilienmärkte in vierzehn Industriestaaten. Von besonderer Bedeutung war dabei laut Studie das Einkommen. In Deutschland stagnieren demnach die Preise, da im Vergleich zu anderen Staaten das Pro-Kopf-Einkommen nur schwach wächst, die Nachfrage nach Wohnraum im Gegenschluss jedoch erst mit steigendem Einkommen zunimmt und für einen Preisanstieg sorgt. Weitere Faktoren sind der Bevölkerungsrückgang in Deutschland sowie der Trend der Deutschen, ihren Wohnraum vom Land in die Städte zu verlegen.
Die Studie nennt auch einige konkrete Zahlen: von 1975 bis 2007 sanken in Deutschland die Preise real um 0,8 Prozent, dagegen stiegen sie in den USA um 1,7 und in Großbritannien sogar um 4,7 Prozent an. Selbst in den Boom-Jahren anderer Industriestaaten von 2001 bis 2007 – die Preise in den USA legten hier nochmals um 5 Prozent, in Spanien um 9 Prozent und in Großbritannien um 11 Prozent zu – sanken die Preise für Immobilien in Deutschland um 1,2 Prozent, um seitdem zu stagnieren. Lediglich die Wiedervereinigung und der damit verbundene Bauboom konnten kurzfristig zu einem Anstieg führen.
Der Konjunkturexperte des DIW Berlin, Konstantin Kholodilin, sieht diese Entwicklung jedoch nicht als negativ an, sie schade der Gesamtwirtschaft nicht und habe keinen Einfluss auf die Höhe des gesamtwirtschaftlichen Vermögens, sondern lediglich auf die Verteilung. Der Verlust der Vermieter würde durch die Gewinne der Mieter ausgeglichen. Außerdem könnten „stagnierende Immobilienpreise einen stabilisierenden Effekt auf die Inflation haben“. Lediglich bei der Immobilie als Altervorsorge ist laut Expertenmeinung in diesem Zusammenhang Vorsicht geboten, da hier die Gewinnlage nicht aus den Augen verloren werden darf.
mit freundlicher Unterstützung von Immobilien Mecklenburg Vorpommern