Geschlossene Immobilienfonds – Ladenhüter 2008?

Gäbe es einen Preis für den Ladenhüter 2008, Anteile an geschlossenen Immobilienfonds hätten wohl Chancen auf diesen Preis. Bieten diese Immobilienfonds keine attraktiven Geldanlagen mehr?

Was sind geschlossene Immobilienfonds?
Geschlossene Immobilienfonds arbeiten mit einer begrenzten Zahl von Anteilsscheinen, die an Investoren verkauft werden, bevor man den Immobilienfonds dann schließt, also keine weiteren Anteile mehr verkauft. Anders als bei offenen Immobilienfonds existiert also keine praktisch unbegrenzte Anzahl an Anteilen, die auf dem Markt gehandelt werden. Investiert wird das Geld aus Geschlossenen Immobilienfonds beispielsweise in Gewerbe- und Handelsimmobilien, die hohe Renditen versprechen. Dass allerdings auf dem Immobilienmarkt nicht jedes Versprechen stets gehalten wird, hat die Finanzkrise in der Vergangenheit mehrfach gezeigt. Potenzielle Anleger scheinen verunsichert zu sein.

Sinkendes Fondseigenkapital
Die nackten Zahlen für 2008 belegen das; laut Marktanalyse des Unternehmens Feri Euro Rating Services lag der Rückgang des auf dem Markt platzierten Eigenkapitals von Immobilienfonds bei 22,7% (minus 3,5 Milliarden Euro), während die Gesamtheit der Fonds 2008 insgesamt „nur“ 19% weniger Eigenkapital investieren konnte. Fonds-Eigenkapital entsteht durch die angelegten Gelder der Investoren, die sich angesichts der Finanzkrise wohl tatsächlich (vorerst?) zurückhalten. Das Ergebnis für 2008 ist so schlecht wie zuletzt 1993, also vor fünfzehn Jahren.

Zukunftsprognosen
Der Immobilienmarkt war Auslöser der aktuellen Finanzkrise, insofern scheint es nur allzu verständlich, dass sich Investoren nun gerade auf dem Immobilienmarkt etwas schwerer tun. Dennoch bleiben Immobilienfonds wichtigstes Produkt auf dem Markt für Fondsanteile und halten einen Marktanteil von 34%. Feri Euro Rating Services rechnet zudem für 2009 mit einem erneut ansteigenden Interesse an Immobilienfonds-Anteilen. Gut möglich ist jedoch, dass Immobilienanleger zukünftig stärker selektieren und sich noch genauer anschauen, in welche Immobilie sie investieren. Zur Auswahl stehen neben Bürogebäuden und Einkaufszentren, bei denen es bei der Rentabilität unter anderem auf den jeweiligen Standort ankommt, beispielsweise auch Freizeit-, Biogas-, Windkraftanlagen oder Seniorenheime. Nach wie vor wird es gute Investmentmöglichkeiten auf dem Immobilienmarkt geben, Projekte, die auf einer gesunden Basis stehen. Vielleicht trennt sich jetzt einfach die Spreu vom Weizen?

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Stefan

    Hallo,

    das wäre natürlich gut, wenn die schlechten Fonds aussortiert werden, dadurch das kaum mehr Anleger ihr Geld dort investieren.
    Dennoch bin ich skeptisch, ob in diesem Jahr wieder mehr Anleger bereit sind, ihr Kapital in Immobilien zu investieren….

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