Dass gute bauliche Konzepte bei der Realisierung von Handels – Immobilien wichtig sind, wurde jetzt auch im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie festgestellt.
Das belegt einmal mehr den Trend hin zum Shopping als Erlebnis. Etwas Augenmerk sollte man als Projektleiter für Handelsimmobilien durchaus auf die Architektur der Gebäude legen, sodass sie ebenso funktional wie ansprechend sind. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die von Wolfgang Mairhofer für die Donauuniversität Krems erstellt wurde. Mairhofer ist Geschäftsführer des Welser Bauträgers Trio Development.
Nach seiner Studie sinkt bei einem architektonisch durchdachten Projekt das Risiko von Investitionen, gleichzeitig steigt die Rendite. Um architektonisch zu gewinnen, muss die geplante Immobilie dem potenzielle Käufer Orientierungspunkte und eine Einkaufsatmosphäre geben, die auf ihn interessant und emotional anregend wirkt.
Dieser Trend wurde bereits mehrfach in diversen Studien angesprochen, etwa in der Studie „Shopping Szenarien“ des Zukunfts-Verlags (Oktober 2007): Die Autoren sprechen hier von einem Trend, den Sie „Spaces of Identity“ nennen; der Konsument erwartet — so die Autoren — Authentizität und „begibt sich dazu an Orte, an denen er ein Wohlgefühl hat und mit denen er sich identifiziert“. Als weitere Vorteile einer durchdachten Architektur sieht Mairhofer zudem einen Imagegewinn der Immobilie und Vorteile bei ihrem Verkauf und Wiederverkauf. Achten sollten — so Mairhofer — Planer zudem auf Energieeffizienz, da Mieter nach seinen Angaben bereit seien, 10% mehr Miete in solchen Immobilien zu bezahlen.
Was für einzelne Handelsimmobilien gilt, gilt auch für ganze Shoppingcenter: Das mag auch ein Grund dafür sein, dass der Shopping Report des Immobilien – Unternehmens Jones LangLasalle bei den untersuchten europäischen Shoppingcentern eine Tendenz zur Unverwechselbarkeit feststellt. Man möchte anders sein als die anderen, kein Einkaufszentrum aus der Retorte. Wer dort einkaufen geht, den sollen nicht allein Preise und Notwendigkeiten locken. Im Shopping Report wurden 21 Shoppingcenter ab einer Verkaufsfläche von 30.000 Quadratmetern, die allesamt zwischen Januar 2007 und Februar 2008 eröffnet wurden, unter die Lupe genommen.
Eingebunden werden solche Zentren stetig mehr in die Innenstädte Deutschlands; die Tendenz geht weg von der grünen Wiese. Auch hier sind Konzepte gefragt, in diesem Fall auf städtischer Ebene, um funktionierende und attraktive Shopping- und Erlebnismeilen zu kreieren, die sowohl neu eröffneten Shoppingcentern wie alt eingesessenem Einzelhandel das Überleben sichern.