Stundenhotels sind Hotels, die man zu bestimmten Zwecken für einige Stunden mietet. Das Cafe Lautrec in Köln war so ein Hotel. Ein Stundenhotel ist es mittlerweile jedoch nicht mehr. Seit Anfang März wird es zum Design-Hotel umgebaut und ist nun wahrscheinlich bereits fertig. Der gesamte Umbau sollte nämlich nur achtzehn Tage dauern und dabei ein Mini-Budget von etwa 5.000 Euro verbrauchen. Das Besondere an diesem Hotel ist der vielleicht wichtigste Baustoff beim Umbau: Schrott.
Design-Zimmer, aber preiswert!
Zumindest besteht eine gewisse Chance, dass solch eine Art von „Schrott-Hotel“ Erfolg hat. Designhotels sind in Mode. Hotels mit besonderer Architektur und speziellem Design gehörten laut DEHOGA zu den Hoteltrends 2009. Die sollten es wissen: DEHOGA steht für den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband und damit für eine Organisation, die die Hotel- und Gastronomiebranche in Deutschland vermutlich besonders gut kennt. Auch der Spiegel hat solch einen Trend bereits im Februar 2009 ausgemacht. Allerdings war hier von einem speziellen neuen Typus von Designhotels die Rede: von einem besonders preiswerten Typus. Glaubt man dem Spiegel, so scheinen es vor allem die preiswerten Designerhotels zu sein, denen die Zukunft gehört. Vielleicht wird sich auch das neue Kölner Designhotel daran messen müssen?
Acht Zimmer, acht Designs
Das Cafe Lautrec in der Kölner Kupfergasse war früher ein Stundenhotel. Mittlerweile dürfte es umgebaut sein, denn der Umbau sollte innerhalb von nur achtzehn Tagen vollendet sein. Stichtag: 24. März 2010. Acht von Designer Oliver Schübbe durchgestylte Hotelzimmer warten nach dem Umbau auf Gäste und jedes der Zimmer wurde anhand eines anderen Themas gestaltet. Wem das eine oder andere Stück des Inventars merkwürdig bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht unbedingt: Alle für die Zimmergestaltung verwendeten Materialien stammen vom Schrott, von Recyclinghöfen oder aus dem Sperrmüll. Simone Emmelius, Redaktionsleiterin beim Fernsehkanal ZDFneo, ist Erfinderin dieses Bauprojekts.
Plüschtiere, Lampenschirm und Kühlerhaube
Das winzige Budget von 5000 Euro wurde für Verbrauchsmaterialien wie Schrauben und Nägel verwendet, den Rest gab es gratis aus dem Müll. Ausrangierte Plüschtiere wurden zu Teppichen, Bänke aus der Turnhalle zu Bettkästen. Je nach Thema des Zimmers verwendete die Innenarchitektin Anke Preywisch passende Gegenstände zur Dekoration: Klassisch-Kitschiges wie altes Porzellan und ein Lampenschirm mit Jagdszenen stehen deshalb im Zimmer „Deutsche Gemütlichkeit“. Sperriges wie die Kühlerhaube eines Renault Twingo ziert das „Auto-Zimmer“. Und das Raum füllende Iglu im Zimmer „Cocoon“ könnte durchaus als „Kunst am Bau“ durchgehen. Es bietet Gemütlichkeit aus zusammen geschraubten Lattenrostbrettern, die man sonst wohl nirgendwo findet. Wer sich das Werden des ungewöhnlichen Projekts ansehen möchte: Die Dokumentation wird ab dem zwanzigsten April auf dem Fernsehkanal ZDFneo gezeigt.
Ein Hotel mit Erfolg?
Das Hotel soll nach dem Umbau verkauft werden. Danach wird es sich beweisen müssen. Und möglicherweise wird der Zimmerpreis ein Kriterium bei der Frage sein, ob dieses Designerhotel zum Erfolg wird. Die Zukunft wird es zeigen.
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