Wohn Riester — das eigene Heim als Altersvorsorge ist in aller Munde; wer allerdings heute als Rentner sein Eigenheim verkaufen möchte, um sich eine stadtnahe Wohnung zu leisten, …
könnte an seinem Vorhaben scheitern.
Zwölf innerstädtische Eigentumswohnungen in einer Stadtvilla nahe der Fußgängerzone in Lünen hatte der Bauverein Lünen geplant. Die Immobilie schien ideal für Senioren; zumal der Bauverein viel Wert darauf legt, auch seine Bestandsimmobilien stets aktuellen Anforderungen an Ausstattung und Umfeld anzupassen und die seniorengerechte Wohnung als wichtige Dienstleistung begreift. Deshalb gehörten vor allem Senioren zum Kreis der über 60 Interessenten, die gerne eine der geplanten Eigentumswohnungen gekauft hätten. Gekauft hat schließlich aber nur einer; die anderen Pläne, in eine altersgerechtere Wohnung umzuziehen, scheiterten am Verkauf des alten Eigenheims. Das scheint kein Einzelfall zu bleiben.
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Drohende Überhänge beim Angebot von Eigenheimen in Teilregionen Nordrhein-Westfalens verzeichnet eine Studie des Eduard-Pestel-Instituts für Systemforschung mit dem langen Namen „Veränderung der Wohnungsnachfrage und Reaktion des Wohnungsangebots in NRW bis 2025”. Da die typische Altersgruppe, in der das Eigenheim nachgefragt wird, ausdünnt, drohen — so die Studie — ein Wertverfall der Immobilien in schlechterer Lage und bis Jahr 2025 Überhänge beispielsweise in den Kreisen Siegen-Wittgenstein, in Dortmund und im Kreis Recklinghausen. Wer dort eine Immobilie besitzt, die sich nicht in Top-Lage befindet, der dürfte Probleme bekommen, mit dem Verkauf einen akzeptablen Preis zu erzielen.
Es bleibt die Frage, wie relevant diese Problematik für den Großteil der Senioren ist. Viele scheinen mit ihrer Wohnsituation zufrieden zu sein und planen eher keinen Umzug. Das bereits 2006 erstellte Arbeitspapier „Wohnen im Alter – Bestandsaufnahme und Marktpotenziale“ veröffentlichte Zahlen aus einer Befragung des InWis Instituts an der Ruhr Universität Bochum. Sie scheinen diese Aussage zu bestätigen. Auf die Frage nach vorstellbaren Wohnformen, antworteten 40,9 Prozent der Befragten bei der normalen Wohnung mit einem klaren „ja“ und 29.9% mit „eventuell“. Über 20 Prozent der Befragten gaben darüber hinaus ein „ja“ für den Umbau der jetzigen Wohnung (26,3%) als vorstellbare Alternative. Auf jeden Fall vorstellbar waren jedoch auch das „Service-Wohnen“ (27,1% der Befragten), die Wohnung im Haus der Kinder (24,8% der Befragten) und die Wohnung mit Dienstleistung (23,6% der Befragten). Alle drei Alternativen würden einen Auszug aus der alten Wohnung und gegebenenfalls einen Verkauf eines Eigenheims mit sich ziehen. Bleibt zu hoffen, dass nicht allzu viele Pläne scheitern, weil vorhandene Immobilien wie Klötze an Beinen hängen.