Paris – jeder verbindet Frankreichs Hauptstadt wohl sofort mit dem Eiffelturm, der Seine, dem Louvre, dem Arc de Triomphe, dem gewissen Savoir-Vivre und nicht zuletzt mit der Champs-Elysées, Frankreichs Nobeleinkaufsmeile Nummer 1. Die Champs-Elysées – sie befindet sich im Nordwesten von Paris im 8. Arrondissement und ist rund 2 Kilometer lang sowie 70 Meter breit – steht mit weit über 7.000 Euro pro Quadratmeter weltweit an dritter Stelle, was Mieten für Gewerbeimmobilien betrifft und wird nur noch von der Fifth Avenue in New York und der Causeway Bay in Hongkong übertroffen.
Das bekommt jetzt auch ein prominenter Mieter auf der Nobelmeile zu spüren: McDonald’s droht dort die Schließung, da der Vermieter die Miete der Fast Food-Kette in den letzten 5 Jahren verfünffacht hat. Der Burger-Riese versucht nun per Gerichtsverfahren, der massiven Mietpreiserhöhung entgegen zu wirken. McDonalds tritt dabei in die Fußstapfen anderer namhafter Ketten wie zum Beispiel Planet Hollywood, die auf dem Prachtboulevard bereits die Segel gestrichen haben. Doch die Nachfrage, besonders von anderen weltweit agierenden Filialisten, insbesondere der Modebranche, ist nach wie vor in großem Maße vorhanden.
Aber eben diese Großunternehmen werden von der Pariser Bevölkerung kritisch gesehen. Der ursprüngliche Charme der Flaniermeile geht in ihren Augen verloren. So schlossen in den letzten Jahren über 30 der ursprünglich 65 Kinos, zahlreiche Brasserien und kleinere Geschäfte mussten ebenfalls ihren Platz räumen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat die Kommunalpolitik in Frankreich durch einen gesetzlichen Erlass seit Anfang 2008 die Möglichkeit, Einfluss auf gewerbliche Mieter zu nehmen. So versucht der Pariser Bürgermeister Lebel aktiv, auf der Champs-Elysées wieder typisch französische oder idealerweise Pariser Unternehmen zu etablieren. Ob ihm dies bei den aktuellen und stetig steigenden Mietpreisen gelingt, steht natürlich auf einem anderen Blatt Papier.