Ein gigantisches Feuerwerk für ein gigantisches Gebäude. So wurde heute die Eröffnung des Burj Dubai in Dubai gefeiert, des höchsten Wolkenkratzers der Welt. Bei der Gelegenheit bekam der Riese unter den Riesen aller Wolkenkratzer der Erde auch gleich einen neuen Namen: Er heißt nun Burj Chalifa nach dem Herrscher Abu Dhabis Chalifa Bin Saijd Al Nahjan.
Krisen kommen und gehen…
Fast trotzig wirkt die Eröffnung im Emirat, das nach Blütezeiten und immer neuen angekündigten Rekorden seinen Staatsfonds Dubai zuletzt nur noch durch einen Zehn-Milliarden-Dollar-Kredit aus Abu Dhabi retten konnte. „Krisen kommen und gehen, und Städte entwickeln sich weiter“, wird Projektentwickler Mohammed Alabbar in der Onlineausgabe des Spiegels zitiert. Ob es allerdings für Dubai nach wie vor in Richtung „höher, schneller, weiter“ geht, bleibt abzuwarten.
Ehre, wem Ehre gebührt
Manch einem stolzen Einwohner Dubais dürfte die Namensänderung des Burj Dubai in Burj Chalifa nicht gefallen. Sie gilt als Ehrerbietung an den Herrscher Abu Dhabis, der letztendlich mit dafür gesorgt hat, dass Dubais Staatsfonds nach drohender Zahlungsunfähigkeit erst einmal mit dem berühmten blauen Auge davongekommen ist. Heute blickt die Welt in Dubai auf das mit nun offiziellen 828 Metern höchste Gebäude heutiger Zeit. Sie blickt auf ein Gebäude mit insgesamt 189 Stockwerken, an dem etwa 14.000 Menschen gearbeitet haben: fünf Jahre lang und am Ende fast komplett rund um die Uhr.
Das Ende des Gigantismus?
Es gibt Stimmen, die angesichts der finanziellen Probleme Dubais davon sprechen, dass der Burj Chalifa das letzte Giganten-Bauwerk Dubais sein könnte. Die Rheinische Post spricht von 80 Milliarden US-Dollar Schulden Dubais und der Spiegel schreibt gar von mutmaßlichen 100 Milliarden US-Dollar. Die eine oder andere architektonische Überraschung dürfte in Dubai dennoch noch entstehen: So verweist die Rheinische Post etwa auf die Dynamic Tower, bei denen die einzelnen Stockwerke jeweils auf eigene Art um die mittlere Achse des Gebäudes rotieren, sodass sich die Türme stetig zu verändern scheinen. Eröffnung soll in diesem Fall Ende 2010 sein. Andere Projekte wie der einst in Dubai geplante ein Kilometer hohe Wolkenkratzer, der den Burj Dubai (jetzt Burj Chalifa“) als höchstes Gebäude der Welt wieder ablösen sollte, sind dagegen auf Eis gelegt. Und Medien wie die Rheinische Post erinnern sich plötzlich wieder an den Skyscraper Index des Bankers Andrew Lawrence. Ihm zufolge wurden auffallend viele der höchsten Gebäude der Welt von Zivilisationen gebaut, die sich Zeiten des Abschwungs näherten. Da würde das Bild von einem trotzigen Aufbäumen bei der Eröffnungsfeier heute in Dubai tatsächlich passen.