Heute gibt es vielerlei Gründe für den Verkauf einer Bestandsimmobilie, also einer gebrauchten Wohnung oder eines Hauses, das kein Neubau ist. Um nur einige zu nennen: Arbeitsplatzverlust, der die weitere Finanzierung unmöglich macht, Arbeitsplatzwechsel in eine andere Stadt, die Immobilie ist nicht altersgerecht oder die Familie vergrößert sich….
Nun stellt sich dem Verkäufer die Frage, ob er zunächst selber den Versuch startet, die Immobilie an den Mann zu bringen oder stattdessen einen Makler beauftragt. Der Verkauf von privat verspricht oftmals höhere Erlöse und auch einen schnelleren Erfolg, da viele Käufer die Maklercourtage sparen möchten und somit den Kauf von privat bevorzugen. Für den Verkäufer bedeutet dies jedoch einige Vorbereitung und Planung im Vorfeld, möchte er potentiellen Käufern kompetent gegenüber treten und die Wohnung oder das Haus zu einem angemessenen Marktpreis veräußern. Hierzu sollte er den örtlichen Markt fundiert analysieren, die gängigen Quadratmeterpreise in Relation zum Zustand der Immobilie und deren Lage setzen und somit einen realistischen Wert ermitteln. Hierbei kann der Verkäufer, wenn er es ganz korrekt haben möchte, auf einen Sachverständigen für Immobilienbewertung zurückgreifen, der ihm ein fundiertes Gutachten liefern wird. Dies ist natürlich mit zusätzlichen Kosten verbunden. Des weiteren sollte der Verkäufer dann ein so genanntes Exposée erstellen, das alle Angaben wie Zimmerzahl, Ausstattung, Heizung, Quadratmeterzahl, Sonderausstattungen, Fotos etc. enthält, das er an die Interessenten verschicken kann.
Geht es dann ans Verkaufen, sollte der Verkäufer zunächst überlegen, über welches Medium er die Immobilie anbietet. Hierbei entscheidend ist die Zielgruppe, die er ansprechen möchte. Ist die Wohnung oder das Haus für ältere Käufer geeignet, scheint die Tageszeitung oder das örtliche Anzeigenblatt geeignet, ist die Wohnung individuell geschnitten oder besonders stylisch, spricht also eher eine jüngere Zielgruppe an, wäre eine Annonce in den diversen Immobilienportalen des Internets von Vorteil.
Ist die Annonce geschaltet, ist es höchste Zeit für den Verkäufer, sich für mögliche Besichtigungstermine zu rüsten und die nötigen Angaben, Pläne etc. zusammen zu stellen. Sinnvoll ist es auch, sich ggf. auf Fragen nach den Gründen für den Verkauf vorzubereiten. Ungünstig ist es immer, als Grund finanzielle Schwierigkeiten oder ähnlich zwingende Situationen zu nennen, die den Interessenten förmlich zu Preisfeilschereien einladen. An Unterlagen sollte der Verkäufer Grundbuchauszüge, Grundrisse, Baubeschreibungen und idealerweise auch die Nebenkostenabrechnungen der letzten Jahre vorlegen können.
Bevor die ersten Besichtigungen laufen, ist es zudem von Vorteil, kleinere Schönheitsreparaturen durchzuführen. Auch kleinere Mängel können den ersten Eindruck der Immobilie schmälern. Stehen größere Reparaturen an, die offensichtlich sind, kann der Verkäufer auch Kostenvoranschläge von Handwerkern einholen und den Interessenten zur Verfügung stellen, um diesen einen konkreten Überblick über die zu erwartenden Kosten zu verschaffen.
Beachtet man also ein paar Punkte, bereitet sich entsprechend vor und fundiert im Vorfeld den örtlichen Markt, ist auch in einem schwieriger gewordenen Umfeld der Verkauf einer Immobilie von privat zu einem angemessenen Verkaufserlös möglich.