Manch Kölner Lokalpatriot mag sich ärgern; Düsseldorf belegte Platz 6 der weltweiten Studie 2008 über die Attraktivität von Großstädten des großen Consulting-, Outsourcing- und Investmentunternehmens Mercer. Was macht die Attraktivität einer Großstadt aus Sicht der Statistiker aus?
Eine Gratulation an Düsseldorf; die nordrhein-westfälische Hauptstadt ist laut der Mercer-Studie Deutschlands attraktivste Großstadt. Das Unternehmen Merver nimmt jährlich Großstädte auf der ganzen Welt unter die Lupe und beurteilt die Lebensqualität der Einwohner anhand von insgesamt 39 Kriterien. Zu diesen Kriterien zählen beispielsweise die politische Stabilität, die Kriminalitätsrate, die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser, der Zugang zu Bildungseinrichtungen und medizinischer Versorgung, Klima und Gefährdung durch Klimakatastrophen, aber auch die Anzahl von Kultureinrichtungen und Ausgehmöglichkeiten wie Theater, Kinos und Restaurants. Insgesamt flossen Ergebnisse aus 215 Städten in die Studie ein. Als Indexwert wurde die Lebensqualität in New York auf 100 gesetzt. Düsseldorf ereichte einen Wert von 107,2, Frankfurt am Main und München belegten beide Platz 7 des Rankings mit 107 Indexpunkten. Etwas schlechter schlossen deutsche Großstädte jedoch ab, wenn es allein um die Sicherheit in den Städten ging: Hier belegten Düsseldorf, Frankfurt am Main, München und Nürnberg gemeinsam Rang 12.
Wie sehen Deutschlands Stadtbewohner selbst ihre Städte? Diese Frage beantwortete eine Studie der BAT Stiftung für Zukunftsfragen. Über 80% der insgesamt 2000 Befragten bewerteten ihre Stadt dabei als weltoffene, lebenswerte, schöne und gastfreundliche sowie abwechslungsreiche Stadt mit Atmosphäre, gutem Verkehrsnetz, vielen Grünflächen und gutem Kulturangebot. Unter 50% der Befragten hielten ihre Stadt allerdings für sauber, kinderfreundlich und wohlhabend. Von den Grünflächen ihrer Heimat waren die Bremer am meisten angetan. Köln, Düsseldorf und Stuttgart dominieren bei der Bewertung des Kulturangebots. Stuttgarter, Düsseldorfer und Hamburger bewerten ihre Stadt besonders oft als wohlhabend, während etwa nur 14% der Bewohner Dortmunds die eigene Stadt als reich einschätzten. Die Statistiken sind wichtige Grundlage für Stadtplaner, um Prioritäten beim Handlungsbedarf zu setzen. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit diese Prioritätensetzung gelingt.