Eine Online-Umfrage des Bauherren Schutzbund e.V. (BSB) zum Immobilienerwerb und Hausbau im 2. Quartal 2009 brachte zwei entscheidende Punkte zu Tage. Zum einen wird nach wie vor die Unabhängigkeit einer eigenen Immobilie, besonders auch als Aspekt der Altersvorsorge geschätzt, zum anderen rückt bei der Entscheidungsfindung zum Immobilienerwerb aber auch immer mehr die Sicherheits- und Risikobetrachtung in den Vordergrund.
Die Online-Umfrage des BSB fokussierte sich gleichermaßen auf Gründe, die für den privaten Immobilienerwerb sprechen als auch auf Risiken, die in der heutigen Zeit viele Deutsche vom Kauf oder Bau eines Eigenheims abhalten. Drastisch zurück gehende Baugenehmigungen im dritten Jahr nach Wegfall der Eigenheimzulage – 174.000 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in 2008, was dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung entspricht – zeugen davon, dass vor der Entscheidung für das Eigenheim heute eine eingehende Risikoabwägung stattfindet.
So verwundert es nicht, dass die Befragten zu 60 Prozent die Unsicherheit des Arbeitsmarktes als Hindernis anführten, zu 57 Prozent sind es hohe Baukosten und Risiken durch zahlreiche Insolvenzen von Bauunternehmen. 51 Prozent der Befragten kritisierten zu hohe Grundstückspreise, 39 Prozent die fehlende öffentliche Förderung. Weitere Hinderungsgründe waren mit 40 Prozent zu hohe Kreditkosten, mit 37 Prozent Unsicherheiten bei der Baufinanzierung und mit 34 Prozent ein zu geringes Familieneinkommen.
Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, rät der BSB im Vorfeld des Immobilienerwerbs oder Baus zu ausführlicher fachlicher Beratung. Der Bauherren Schutzbund selber bietet zum Beispiel neben vielen weiteren Institutionen und Fachleuten vor Ort bundesweit Hilfe in bautechnischen als auch baurechtlichen Fragen an, hilft bei der Auswertung von Angeboten, prüft Verträge und kann sogar baubegleitend bei der Qualitätskontrolle oder Bauabnahme mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Nichtsdestotrotz, der Erwerb eines Eigenheims steht bei den Deutschen nach wie vor hoch im Kurs. 70 Prozent der Befragten nannten als absoluten Pluspunkt die Verbesserung der Wohnqualität und somit Lebensqualität, 62 Prozent sprachen den Aspekt der privaten Altersvorsorge als absolutes Plus an. Weiterhin mit rund 55 Prozent als Pro Immobilie genannt wurden die Werbeständigkeit einer Immobilie, das persönliche Sicherheitsempfinden sowie die Unabhängigkeit im Vergleich zur Mietsituation. Letztere birgt zudem das Risiko von Mieterhöhungen, das immerhin 37 Prozent der Befragten nannten. 30 Prozent möchten mit dem Eigenheim die Zukunft ihrer Kinder sichern. 28 Prozent der Umfrageteilnehmer halten eine Immobilie für inflationssicher, wohin gegen nur 10 Prozent von einer Wertsteigerung ausgehen.